Geschichte

Wie alles begann

10 Jahre Zürcher Spendenparlament

Im Frühling 2006 wurde das Zürcher Spendenparlament aus der Taufe gehoben. Taufpaten waren wie zehn Jahre früher bei der Gründung ihres Vorbilds in Hamburg kirchliche Kreise. Doch der Verein ist politisch und konfessionell neutral. Auch nach zehn Jahren hat die Idee ihre Faszination nicht verloren, denn sie ist bestechend: Das Spendenparlament fördert soziale und kulturelle Projekte, die der Integration dienen. Damit sollen das zivilgesellschaftliche Engagement und somit der soziale Friede und das gemeinschaftliche Zusammenleben aller Menschen im Raum Zürich gefördert und ausgebaut werden. Die Entscheidung, welche Projekte wie viel finanzielle Unterstützung erhalten, treffen die Spenderinnen und Spender, die das Parlament bilden.

 

«DIE IDEE HAT IHRE FASZINATION NICHT VERLOREN.»

Rosmarie Oetiker

(Mitglied 2006 - 2017)

 

Der Start wurde mit einer grossen öffentlichen Veranstaltung im Grossmünster gefeiert, die zwar von vielen Persönlichkeiten unterstützt wurde, aber nicht das erwünschte Echo fand. Dennoch machten sich der Vorstand und die Projektprüfungskommission, die beide ehrenamtlich arbeiteten, mit Elan an die Arbeit, denn bereits im September desselben Jahres tagte das erste Parlament im Zürcher Rathaus.

 

Im Laufe der Jahre wurden die gemachten Erfahrungen mehrmals ausgewertet und Anpassungsbedürfnisse festgestellt, namentlich beim Abstimmungsprozedere im Parlament. Mit klaren Regeln funktioniert das Parlament, das von Christoph Sigrist gewohnt souverän geleitet wird, inzwischen reibungslos. Die schwierigsten Momente sind diejenigen, in denen weniger Geld zur Verfügung steht, als von den Projekten beantragt wird. Im zweiten Jahr wurde das Problem einmal so gelöst,  ass auf Vorschlag von Mitgliedern die fehlenden Mittel ad hoc im Parlament gesammelt wurden, damit kein Projekt leer ausging. Doch dies war ein einmaliger Ausreisser. Auch wenn die Anwesenden bei den Projekten unterschiedliche Vorlieben haben, ist es in der Regel doch so, dass jedes vorgelegte Projekt unterstützungswürdig ist. Doch das Parlament lebt von der Debatte, die umso lebendiger und engagierter geführt wird, wenn das Geld nicht für alle reicht. Am  Schluss müssen Prioritäten gesetzt und es muss entschieden werden. Und dieser Prozess fällt dem Spendenparlament auch nach zehn Jahren nicht leicht.

 

Die grösste Herausforderung in der ersten Dekade des Spendenparlaments war und ist aber das Bestreben, bekannter zu werden. Obwohl sich die Idee des Spendenparlaments von den vielen anderen Organisationen mit ähnlicher Zweckbestimmung deutlich unterschied und eigentlich sehr attraktiv war, kam sie in den ersten fünf Jahren in der Öffentlichkeit nicht so recht in Schwung. In der Anfangsphase gab es gar Befürchtungen, bestehende karitative Werke zu konkurrenzieren, was allerdings in der Realität nicht der Fall war. Das Medieninteresse war trotz grosser Bemühungen relativ gering. Mit dem Tagesanzeiger entstand eine Medienpartnerschaft und es erschienen auch Artikel in verschiedenen anderen Medien. Im Rahmen des Projekts «Zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements breiter Bevölkerungsschichten» wurde nach sechs Jahren seines Bestehens eine Fachperson beauftragt, eine Mitgliederbefragung durchzuführen, die Öffentlichkeitsarbeit zu evaluieren und insgesamt verschiedene Vorschläge zum Auftritt nach aussen und zur Mitgliedergewinnung zu entwickeln. Deren Umsetzung hat dem Parlament einen Entwicklungsschub gebracht und die Mitgliederzahlen haben sich verdoppelt.

  

Um die Finanzierung von Projekten auch künftig sicherzustellen, braucht das Parlament eine breitere Abstützung mit mehr Mitgliedern. 2010 gründeten verschiedene Firmen mit einem ansehnlichen Startkapital unter dem Dach der Fondation des Fondateurs die «Stiftung Zürcher Spendenparlament» mit dem Zweck, bei Bedarf zusätzliche finanzielle Mittel für die Parlamente freizugeben.

 

Dass wir als Beitrag des Kantons das Rathaus immer noch benutzen dürfen, hat auch symbolischen Charakter. Am gleichen Ort, wo die Politik über die gesellschaftlichen Prioritäten entscheidet, debattiert das Spendenparlament über soziale Anliegen, die in der grossen Politik meist untergehen, und holt die Vergessenen ins Zentrum der Gesellschaft zurück. So ergänzen sich politische und zivile Kräfte zugunsten eines guten Funktionierens unserer Gesellschaft. Und auch deshalb ist das Spendenparlament unverzichtbar geworden.

 

 

 

 

«Ich spende das Wertvollste, das ich habe: Zeit»

Röbi Koller, Schweizer Radio- und Fernsehmoderator, Autor und Journalist

«Dank dem Spendenparlament werden benachteiligte Menschen mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen in die Gesellschaft eingegliedert. Integration ist unser Fundament des Zusammenlebens.»

Barbara Schmid-Federer, ehem. Nationalrätin

«Hier können wir lokale, sympathische Kleinprojekte unterstützen, interessante Menschen kennenlernen und im Zürcher Rathaus debattieren.»

Christina und Martin Anderegg

«Mich begeistert, dass durch die Projekte die Integration auf verschiedenen Ebenen, wie der sozialen, kulturellen und persönlichen, gefördert wird.»

Yvonne Ursprung

«Es motiviert mich, Projekte zu unterstützen, die hier in Zürich realisiert werden. Unser Beitrag kommt Menschen in unmittelbarer Nähe zugute.»

Isabelle Sterchi Pelizzari

«Ich engagiere mich für das Spendenparlament, weil es immer wieder neue soziale Werke und Aufgaben unterstützt und so das Wirken der engagierten Menschen stärkt.»

Prof. Werner Kramer

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Projekteingaben

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Unterstützte Projekte

Das Zürcher Spendenparlament hat schon gegen 150 Projekte im Grossraum Zürich finanziell unterstützt und dadurch zur kulturellen und sozialen Vielfalt beigetragen